Pascal Zeymer war die Familie schon immer wichtig. Einer der Hauptgründe, warum er sich dazu entschlossen hat, in seine Heimatregion zurückzukehren. „Das Zusammenfinden und der Austausch beim Essen am Ende eines Tages haben mir am meisten gefehlt“, erzählt uns der gebürtige Weißenfelser. Der Zusammenhalt und das liebende Umfeld, das ist ihm wichtig, führt er weiter aus. Und natürlich die erholsame und idyllische Natur Saale-Unstruts, eingebettet in mittelalterlicher Historie mitsamt der zahlreichen Freizeitmöglichkeiten. Alles das zusammen macht für ihn Heimat aus.
Verlassen hat er diese für ein Studium in Eventmanagement und Marketing in Frankfurt am Main, wo er nebenbei auch erste berufliche Erfahrungen im Hotel und in Veranstaltungsagenturen sammelte, bevor er einen Job in der Baubranche in Frankfurt am Main erhielt. Sein Mentor an der Universität sagte damals zu ihm, dass jemand, der Bauprojekte managen kann, alle Projekte managen kann. „Diesen Satz habe ich für mich mitgenommen, darauf fußt mein heutiger beruflicher Erfolg.”
Nach dem Studium dann hat es ihn noch weiter in die Ferne gezogen. Alles aufzugeben und zu verkaufen – seinen Job, seine Wohnung, seine Möbel, sein Auto – fiel ihm damals nicht schwer. Mit einem Rucksack voller restlicher Habseligkeiten machte er sich auf nach Mexiko, um Spanisch zu lernen. Dank diverser Jobs in Hostels, auf dem Bau und als DJ konnte er sich eine Weiterreise nach Ecuador, Chile, Bolivien und wieder zurück nach Mexiko finanzieren. Bis das Heimweh dann doch zu groß wurde. „Manchmal muss man weit reisen, um zu merken, dass es nirgendwo so schön ist wie zu Hause“, schmunzelt er.
Und so kam er – mit nichts weiter als demselben Rucksack, nur ein paar Erinnerungsstücken mehr – nach anderthalb Jahren auf Reisen wieder zurück in seine Heimatstadt Weißenfels, wo ihn seine Familie sogleich wieder aufnahm und vorübergehend Unterschlupf gewährte. Es folgte eine durchwachsene Zeit der Job- und Wohnungssuche. Während Pascal nach etwa drei Monaten selbstständiger Suche alsbald eine Anstellung als Assistent der Geschäftsleitung eines Pharmakonzerns in Jena fand, gestaltete sich das Finden einer eigenen Bleibe schon schwieriger. Also habe er sich kurzerhand dazu entschlossen, von seiner Heimatstadt Weißenfels aus zu pendeln. Trotz der langen Pendelzeiten und eingeschränkten Infrastruktur, schätzte er die kostengünstige Wohnmöglichkeit sowie die Nähe zu seiner Familie und alten Freunden. Allerdings merkte der kontaktfreudige Pascal schnell, dass ihm beruflich noch etwas fehlte: die Nähe zu Menschen.
Doch dieses Glück ließ in Form der Direktionsposition für das Parkhotel Güldene Berge in Weißenfels nicht lange auf sich warten. Nun habe er seinen Traumjob vor der Haustür. „Das Miteinander unter den Kollegen ist ausgesprochen freundschaftlich. Jeder ist unglaublich bemüht, und wir legen großen Wert auf Qualität – sei es mit unserem Essen oder unseren Zimmern.“ Besonders hebt er die fairen Arbeitsbedingungen hervor: „Wir sind sehr stolz darauf, zu den ersten Betrieben zu gehören, die die Charta der Region unterzeichnet haben. So tragen wir dazu bei, einen fairen und menschlichen Arbeitsplatz zu schaffen.” Trotzdem hat er seine Leidenschaft für das Reisen nicht aufgegeben – dafür liebt er es einfach zu sehr.
Eines würde er sich für seine Region vor allem auf dem Land aber noch wünschen: mehr Angebote für junge Menschen, potenzielle Heimkehrer, wie er selbst einer ist. Damit spricht er vor allem Freizeitaktivitäten am Land an. Unterstützungsmaßnahmen in den Bereichen Berufsvermittlung und Wohnungssuche gibt es nämlich zahlreich. „Events, Ausgehmöglichkeiten, Festivals – es fehlt etwas, das Jüngeren die Region schmackhaft macht, damit es sie wieder hierherzieht. Denn man kann hier in der Region noch so viel machen und selbst mitgestalten. Es braucht nur die richtigen Menschen und etwas Mut dafür.“
Name: Pascal Zeymer
Job: Hoteldirektor Parkhotel Güldene Berge
Arbeitsjahre im Betrieb: Weniger als ein Jahr
Zitat: „Für mich besteht der Kern des Tourismus im persönlichen Kontakt zu Menschen. Deshalb habe ich mich für diese Branche entschieden.“