120 Meter überragt der Petersberg als höchste Erhebung die Umgebung, rund 15 Kilometer von Halle (Saale) entfernt. Hoch oben thront majestätisch die romanische Klosteranlage des Klosters Petersberg mit der Stiftskirche St. Petrus. Letztere wurde im 12. Jahrhundert erbaut und diente sowohl als Gotteshaus des Augustiner-Chorherrenstifts als auch als Grabkirche für das Geschlecht der Wettiner. Diese Funktion hatte St. Petrus von 1124 bis 1538 – nach der Reformation wurde das Augustiner-Chorherrenstift aufgelöst. Wenig später besiegelte ein verheerender Brand das Schicksal der Stiftskirche, die in den folgenden zwei Jahrhunderten zusehends verfiel.
Erst im 19. Jahrhundert - und nicht zuletzt aufgrund des Einsatzes berühmter Besucher wie Johann Wolfgang von Goethe oder Karl Friedrich Schinkel – wurde die Stiftskirche nach und nach restauriert und wiederaufgebaut. Dabei hielt man sich an den ursprünglichen Stil, sodass auf dem Petersberg eine romanische Basilika entstand, die dem Original recht ähnlich war. Entsprechend ist der Grundriss kreuzförmig und es gibt drei Kirchenschiffe. Diese sind jedoch sehr breit, was eher ungewöhnlich ist, aber vermutlich auf den Bauort hoch oben auf dem Felsen zurückzuführen ist.
Heute ist die Augustinerstiftskirche eine Station an der Straße der Romanik und offen für Besucher. Eine Besonderheit ist, dass das angeschlossene Kloster nicht leer steht, sondern heute wieder in dieser Funktion genutzt wird: Hier leben Mönche und Nonnen der Communität Christusbruderschaft Selbitz. Sie ermöglichen Besuchern, an Gebeten und Gottesdiensten teilzunehmen. Darüber hinaus sind Führungen nach Anmeldung möglich.