Die evangelisch-lutherische Kirche St. Wigbertus, nach dem Abt und Missionar Wigbert benannt, steht in der Dorfstraße von Hermstedt, einem Ortsteil der Stadt und Landgemeinde Bad Sulza im Landkreis Weimarer Land in Thüringen. Die Kirchengemeinde Hermstedt gehört zur Pfarrei Apolda III im Kirchenkreis Apolda-Buttstädt.
Früheste Spuren einer Kirche finden sich im 14. Jahrhundert. Die in Teilen heute noch romanische Saalkirche hat einen eingezogenen, längsrechteckigen frühgotischen Chor. Die stark abgefasten spitzbogigen Fenster wurden wahrscheinlich erst bei der Wiederherstellung nach einem Brand 1641 eingesetzt. 1848 erhielt ihr Dachturm im Osten einen achtseitigen verschieferten Aufsatz, in dem sich der Glockenstuhl befindet. Er wird von einer Haube mit Laterne gekrönt.
Im Glockenstuhl hängen eine 1742 von Johann Christoph Rose (Apolda) gegossene bronzene Glocke, die im 2. Weltkrieg zum Einschmelzen nach Ilsenburg abgeliefert wurde (11-23-90 B) und am 4.2.1948 zurückgeholt werden konnte. Sie läutet gemeinsam mit einer 1919 gefertigten Eisenhartgussglocke von Schilling & Lattermann (Apolda und Morgenröthe-Rautenkranz).
Der von einem hölzernen Tonnendach überspannte Innenraum hat dreiseitige, zweigeschossige Emporen. Der Kanzelaltar mit seinem architektonischen Aufbau stammt aus dem 18. Jahrhundert, das kelchförmige schmucklose Taufbecken aus dem 16./17. Jahrhundert. Sehenswert ist auch der kantig gehaltene Triumpfbogen.
Die Orgel wurde 1829 von Johann August Poppe gebaut. Ihre Teile sind ausgelagert und der Orgelplatz auf der zweiten Empore heute leer.
Von 1992 bis 2006 erfolgte eine Generalsanierung der Kirche.
Die Wetterfahne zeigt die Jahreszahl 1998.