Gastbeitrag von kommwirmachendaseinfach
Wir sind Bolle und Marco vom Reiseblog ?Komm wir machen das einfach? und durften vor einigen Wochen die vielseitige Region Saale-Unstrut erkunden und dabei die interaktive Web-App ?Kreis von Goseck? auf Herz und Nieren testen. Wohin uns diese App geführt hat und was wir in der Region so alles erlebt haben, verraten wir im folgenden Gastbeitrag.
Ganz viel Spaß beim Stöbern!
Es war für uns dieses Mal eine andere Art und Weise des Reisens, denn wir erkundeten die Region mit Hilfe einer ganz besonderen App. Diese erinnerte uns an eine ?Schnitzeljagd?, denn wir mussten verschiedene Rätsel an ganz unterschiedlichen Orten lösen. Insgesamt gibt es 30 Stationen mit je 3 bis 5 Aufgaben, welche allerdings in belieber Reihenfolge entdeckt werden können. Es gibt also keine konkrete Start-Station, anfangen kann man, wo immer man möchte. Die Web-App ?Kreis von Goseck? kann kostenfrei auf jedem internetfähigen Smartphone im Browser genutzt werden. Dazu haben wir einfach die Seite www.kreis-von-goseck.de aufgerufen und unsere Mobilfunknummer angegeben. Anschließend bekamen wir per SMS ein Passwort zugeschickt, konnten uns damit einloggen und direkt loslegen.
In der Menü-Übersicht suchten wir uns eine erste Station aus und aktivierten diese. Der sympathische Erzähler Moritz begleitete uns durch diese abwechslungsreiche Region und sendete uns verschiedene Bilder, Sprach- und Textnachrichten. So hatten wir stets das Gefühl, im direkten Austausch mit ihm zu stehen, was schon irgendwie ziemlich cool war.
Während unserer Reise durch die Region Saale-Unstrut konnten wir 5 Stationen der App aufsuchen und 20 der insgesamt 22 Aufgaben lösen. So entdeckten wir auch weniger bekannte Orte, welche wir ohne die Web-App vermutlich übersehen bzw. gar nicht auf dem Schirm gehabt hätten. Es war für uns eine völlig neue Art und Weise, eine Region zu erkunden und hat auf jeden
Fall auch unseren Ehrgeiz geweckt.
Gewappnet mit der Web-App starteten wir unsere Reise in Merseburg. Der Erzähler Moritz führte uns durch den Merseburger Dom und hatte direkt 5 Aufgaben für uns im Gepäck. Hier merkten wir schnell, dass es bei unserer ?Schnitzeljagd? vor allem um die kleineren Details ging. Mal fragte uns Moritz nach der Anzahl der Kerzen, welche in der Bischofskapelle zu finden waren und mal mussten wir herausfinden, was es eigentlich mit den ?Merseburger Zaubersprüchen? auf sich hatte.
Unser Ehrgeiz war natürlich geweckt und so hielten wir Ausschau nach den Lösungen. Am Ende konnten wir alle 5 Aufgaben lösen und auf spielerische Art mehr über die Geschichte des Doms erfahren. Besonders gut gefallen hat uns die imposante Ladegastorgel, welche mit unglaublichen 5687 Pfeifen verbaut wurde. Es muss ein tolles Erlebnis sein, den Klang dieser
Orgel einmal live mitzuerleben.
Tipp: Über die Königstreppe gelangt man übrigens in den beeindruckenden Dachstuhl des Doms.
Von der Aussichtsplattform des Süd-West-Turms genießt man dann einen fantastischen Blick über den Dom und die Stadt (mehr dazu hier).
Am nächsten Tag ging es für uns nach Naumburg, einer kleinen Stadt im Süden von Sachsen-Anhalt. Wir starteten die Station und warteten auf erste Anweisungen. Moritz führte uns glücklicher Weise direkt in den Naumburger Dom, was uns bei all dem Dauerregen sehr zugute kam. Schon vor der Reise recherchierten wir natürlich im Netz und stolperten immer und immer
wieder über den Naumburger Dom, welcher mit Abstand zu den top Sehenswürdigkeiten der Region zählt. Er wurde 2018 sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und reiht sich damit in die Liste der insgesamt 1.154 Kulturdenkmäler und Naturstätten.
Wir waren gespannt auf unsere bevorstehenden Aufgaben und freuten uns, endlich einmal den Naumburger Dom erkunden zu können. Die dreischiffige Basilika mit den 4 Türmen, einem Kreuzgang und Domgarten wurde von 1213 bis ca. 1250 erbaut und erstreckt sich über eine Gesamtlänge von mehr als 100 Metern. Bereits beim Betreten des Doms fielen uns die vielen
kleinen Details auf, seien es fantasievolle Figuren am Treppenaufgang, bunt gestaltete Glasfenster, das Kruzifix in der Krypta, die weltberühmten zwölf Stifterfiguren im Westchor oder auch das mittelalterliche Chorgestühl.
Auch an diesem Tag hatte Moritz wieder 5 Aufgaben für uns, wobei die eine oder andere Aufgabe schon etwas knifflig war. Im Ostchor zum Beispiel entdeckten wir kleine Löcher im Boden, woraufhin Moritz uns folgende Frage stellte: ?In das Maul welches Tieres führen sie im Untergrund?? Wir schauten auf den Plan, um herauszufinden, welcher Raum sich unter uns befand und machten uns auf den Weg in die Krypta. Hier warfen wir einen Blick nach oben ins Deckengewölbe und entdeckten dort eine Figur. Nach anfänglichen Schwierigkeiten (Dunkelheit etc.) loggten wir die richtige Antwort ein.
Tipp: Vor allem in den unteren Räumen des Doms wird es hin und wieder schwierig mit dem Empfang und man bekommt keine Nachrichten mehr von Moritz. Am besten immer auf den Empfang achten und nur dann die Lösungen eingeben, wenn auch eine Verbindung zum Internet besteht. Anderenfalls wartet man vergebens auf eine Rückmeldung vom Spielleiter Moritz und
muss die App neu laden.
Unsere Erkundungstour endete bei einem Rundgang durch den fast einen Hektar großen Domgarten. Wir konnten alle 5 Aufgaben lösen und schlenderten anschließend durch die hübsche Altstadt von Naumburg. Um aber nicht nur die gesamte Zeit am Smartphone zu verbringen, schoben wir das Handy für diesen Moment zur Seite.
Der Tag war aber noch nicht vorbei, denn Moritz hatte da noch ein paar Aufgaben in Jena für uns.
Von Naumburg aus machten wir uns auf den Weg in die rund 45 Minuten entfernte Universitätsstadt Jena, welche mit rund 111.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Thüringens ist. Wir aktivierten die Station ?Jena? in der Web-App „Kreis von Goseck“ und folgten den Anweisungen von Moritz. Insgesamt warteten 5 Aufgaben aus uns, welche wir ohne Probleme lösen konnten.
Er führte uns u.a. auf den sogenannten JenTower, einem rund 160 Meter hohen Bürogebäude mit Aussichtsplattform in der 28. Etage. Die Aussicht von dort oben war wirklich gigantisch, denn wir konnten über die gesamte Stadt blicken und den Sonnenuntergang genießen.
Von dort aus ging unsere Erkundungstour weiter ins dienstälteste Planetarium der Welt, nämlich dem Zeiss-Planetarium. In diesem werden u.a. eindrucksvoll Fixsterne und Planeten auf die Innenseite der weißen Kuppel projiziert. Wir durften einer wunderbaren Vorführung beiwohnen und eine Reise durch unser Weltall unternehmen.
Nach dieser Reise besuchten wir den Botanischen Garten, welcher sich direkt nebenan befindet. Hier im zweitältesten Garten Deutschlands erwarteten uns ca. 10.000 Pflanzen aus allen Klimazonen der Welt. Wir schlenderten durch die verschiedenen Gewächshäuser und staunten vor allem über die unzähligen wunderschönen tropischen Pflanzen. Eine Aufgabe von Moritz lautete u.a.: ?Begeben Sie sich zu einem Gewässer in der Karibik und hören Sie genau hin: Wessen Pfeifen ist zu hören?? Wir konnten die richtige Antwort einloggen und unsere Reise fortsetzen?
Wir ließen uns nach dieser kleinen Schnitzeljagd durch Jena noch etwas treiben und kamen u.a. am Johannistor vorbei, am Gartenhaus von Schiller, am Phyletischen Museum sowie am Deutschen Optischen Museum. Den Abend ließen wir dann gemütlich in der angesagten Wagnergasse ausklingen und gönnten uns ein leckeres Abendesse im Café Stilbruch.
Der dritte Tag stand bereits in den Startlöchern und wir machten uns auf den Weg nach Schulpforta. Hier wollten wir das ehemalige Zisterzienser-Kloster Schulpforta erkunden, welches heute als Landesschule für rund 300 begabte Schüler und Schülerinnen dient. Bereits im Jahre 1137 wurde das ehemalige Kloster gegründet, welches ab 1543 als besondere
Lehranstalt fungierte. Wir waren erstaunt darüber, wie viele berühmte Absolventen die Lehranstalt hervorbrachte. Da wären zum Beispiel Nietzsche, Klopstock oder auch Fichte.
Mit einer Umgebungskarte gewappnet (erhältlich in der Information) starteten wir unseren Rundgang und aktivierten die Station in der Web-App „Kreis von Goseck“. Schon beim Betreten des noch von alten Klostermauern eingeschlossenen Schulkomplexes spürten wir eine ganz besondere Atmosphäre.
Wir entdeckten u.a. eine Kirche mit Kreuzgang, eine alte Mühle und Scheune, ein ehemaliges Fürstenhaus, eine Turnhalle, der drittgrößte Baum Deutschlands, ein Friedhof, Lehrergärten, eine Sternwarte, ein ehemaliges Hospiz, eine historische Schulbibliothek mit ca. 80.000 Bänden und ein wunderschöner Park.
Moritz wollte u.a. von uns wissen, welche Worte auf der Grabplatte von Adolph Gottlob Lange (zuletzt Rector der Schule) zu finden sind oder wie der Name des riesigen Baumes im Schulgarten lautet. Wir hatten das erste Mal Probleme, alle Aufgaben zu lösen. So konnten wir z.B. nicht mehr alle Worte auf der Grabplatte entziffern, da bereits zu viel Moos darüber gewachsen war. Moritz gibt einem zwar immer mal wieder neue Hinweise, aber selbst diese reichten nicht aus, um auf die richtigen Lösungen zu kommen.
Und so verließen wir das Gelände mit nur 1 von 3 möglichen Punkten. Das trübte unsere Stimmung natürlich nicht weiter, dennoch hätten wir zu gerne gewusst, an welcher Stelle wir hätten suchen müssen. Nichtsdestotrotz können wir einen Besuch auf diesem geschichtsträchtigen Gelände sehr empfehlen.
Während unserer Rundreise durch die Region Saale-Unstrut machten wir auch einen Halt in der Kur- und Weinstadt Bad Sulza. Hier warteten wieder verschiedenste Aufgaben auf uns und jede Menge Informationen über die etwa tausendjährige Siedlungsgeschichte des Ortes. Während in Bad Sulza früher vor allem Speisesiedesalz gesiedet wurde, kommen die Besucher heute vor allem der gesundheitsfördernden Wirkung der Sole wegen. Nicht ohne Grund trägt die Stadt den
Beinamen ?Kurstadt? und ist seit 2004 offiziell als Sole-Heilbad staatlich anerkannt.
Wieder starteten wir die Station in der Web-App und warteten auf eine Nachricht von Moritz. Er schickte uns zuerst ins Gradierwerk Louise, welches rund 1 Kilometer vom Kurpark entfernt ist. Dieses Werk wurde 1753 erbaut und diente damals ausschließlich dem industriellen Zweck. Heute strömen die Menschen an diesen Ort, um die wohltuende solehaltige Luft ein- und auszuatmen. Das Gardierwerk ist 142 Meter lang und verfügt über einen Wandelgang und eine Zerstäuberhalle. Durch die Überdachung eignet sich ein Besuch übrigens auch bei schlechtem Wetter.
Es war total verrückt, durch die Zerstäuberhalle zu spazieren, denn wir konnten auf Grund des dichten Solenebels kaum einen Meter weit blicken. Schritt für Schritt gingen wir im Kreis herum und waren damit beschäftigt, die anderen Besucher nicht zu übersehen. Hier in der Zerstäuberhalle wird die Sole ständig so fein zerstäubt, dass die Salzpartikel bis tief in die feinen
Bronchen gelangen. Moritz ließ uns nicht lange warten und hatte selbst hier eine Aufgabe für uns, welche wir mit einem Blick durch das Fenster lösen konnten.
Nachdem wir mehr über das Gradierwerk erfuhren und selbst die wohltuende Wirkung der Sole spüren konnten, machten wir uns auf den Weg in den im Stil eines englischen Landschaftsparks angelegten Kurpark. Moritz hatte da noch ein paar Aufgaben für uns und dadurch entdeckten wir u.a. den wunderschönen Schwanenteich, die malerische Birkenallee, die historische Trinkhalle, die Carl-Alexander-Sophienquelle und auch das ehemalige Inhalatorium, worin sich heute die Touristeninformation befindet. Diese Touristeninformation sollte man nicht verpassen, denn es gibt nicht nur jede Menge spannender Informationen sondern auch Weinproben und handgefertigte Produkte aus der Region.
Natürlich sind wir nicht nur mit der App in der Hand durch die Region gereist. Auch außerhalb unserer Schnitzeljagd haben wir noch ein paar interessante Orte besucht, wie zum Beispiel Bad Kösen, die umliegenden Weinberge bei Bad Sulza, den Geiseltalsee und den wunderschönen Weinhof der Familie Thürkind. Bei unserer ersten Recherche im Netz hatten wir eher Orte, wie Jena, Naumburg und die Weinberge auf dem Schirm.
Einige Orte hätten wir ohne die App vermutlich nicht ganz so genau erkundet bzw. gar nicht auf dem Schirm gehabt, wie zum Beispiel Bad Sulza, den Merseburger Dom oder auch Schulpforta.
Die App ist super einfach zu bedienen und man findet sich sehr schnell zurecht. Das Menü ist klar und sinnvoll aufgebaut, die einzelnen Stationen sehr gut aufbereitet. Sehr sympathisch empfanden wir außerdem den Erzähler Moritz, welcher uns durch die Geschichte und die Stationen führte. Die App war für uns eine tolle Erweiterung bzw. Ergänzung, um die Region auf spielerische Art und Weise zu erkunden.
Die Region selbst ist sehr vielfältig und abwechslungsreich. Besonders hervorzuheben sind die zahlreichen kulturhistorischen Stätten, Denkmäler und Sehenswürdigkeiten sowie die vielen Weinberge, Steilterrassen und Weinberghäuschen. Wir erfuhren nämlich während unserer Reise, dass die Region Saale-Unstrut das nördlichste Qualitäts-Weinanbau-Gebiet Deutschlands ist und gerne auch ?Toskana des Nordens? genannt wird. Ob also Kunst und Kultur, Wein und Genuss oder Natur und Aktivurlaub – die Region Saale-Unstrut bietet in unseren Augen die volle Bandbreite.
Einen ausführlichen Bericht zu unserer Zeit in Saale-Unstrut findet man auf unserem Blog
(https://kommwirmachendaseinfach.de/saale-unstrut-sehenswuerdigkeiten) und in unseren
Story-Highlights auf Instagram (https://www.instagram.com/kommwirmachendaseinfach/).
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