So finden Sie die Klöster in Saale-Unstrut

Die Landschaft in Saale-Unstrut ist geprägt von geschichtsträchtigen Klöstern, die heute vielfältig weitergenutzt werden und unter anderem Erlebnisorte für Reisende, Kunstschaffende und Sie sind. Mönche und Nonnen aus den Klöstern in Saale-Unstrut haben mit ihrem Wissen über Architektur, Bildung und Landwirtschaft die Region bis heute nachhaltig geprägt. Ohne sie wäre Saale-Unstrut heute keine Weinbauregion, denn die Brüder und Schwestern waren es, die den Weinbau hier etablierten. Wie wäre es also mit einer Reise zu den Klöstern in Saale-Unstrut?

Die Klosterwelt in Saale-Unstrut

Seit der Zeit der ottonischen Herrscher im 10. Jahrhundert entstanden Niederlassungen der christlichen Orden.
Als Sterbeort Heinrichs I. und Otto des Großen erlangte Memleben enorme historische Bedeutung, die das Museum heute mit interaktiven Stationen vermittelt. Im Kloster Pforta befindet sich heute die Landesschule Schulpforte. In Petersberg steht Ihnen die Klosteranlage für einen Besuch offen, während Sie in Stadtroda auf den Spuren der Zisterzienser wandeln können. Schloss Goseck und das Kloster Zscheiplitz bestechen nicht nur durch ihre Ausblicke, sondern auch durch ihre Anlagen. Sankt Claren blickt auf eine wechselvolle Nutzungsgeschichte zurück und im Kloster Posa versammeln sich heute Kreative und Wissensdurstige. Alles in allem bieten die Klöster in Saale-Unstrut eine große Vielfalt und Abwechslung für Ihren Aufenthalt.

Kloster und Kaiserpfalz Memleben

Mit Memleben reisen Sie zu einem der ältesten Klöster in Saale-Unstrut. Es ist Zeugnis romanischer Architektur und wurde 973 gegründet. Der Sterbeort König Heinrichs I. und Kaiser Ottos des Großen besticht mit seiner vollständig erhaltenen Krypta und einem traumhaften Klostergarten. Im ehemaligen Benediktinerkloster können Sie alles interaktiv über das Klosterleben erfahren. Das Klostercafé lockt mit kleinen Speisen und Getränken. Und wenn Sie einen besonderen Ort zum Übernachten suchen, dann können Sie in einer Klosterzelle schlafen und das Leben im Mittelalter nachempfinden.

Erlebnistipps
Noch heute laden die Benediktiner aus der Abtei Münsterschwarzach unter dem Motto "Belebtes Kloster" zum Gebet in die Krypta. Die Termine variieren und können der Homepage des Kloster Memleben entnommen werden.

"Lebendiges Kloster" heißt die Veranstaltung für Groß und Klein, bei der Sie als Gruppe in die Vergangenheit eintauchen können. Neben einer Führung nehmen Sie an einem Klosteressen teil und arbeiten Sie wie einst ein Mönch. Konnten wir Sie ein wenig neugierig machen?

Kloster Pforta – ehemaliges Zisterzienserkloster

Nahe der Saale gelegen lädt das im Jahr 1137 erbaute Zisterzienserkloster St. Marien zur Pforte zu einem Besuch ein. Die Kirche, die Klausurbereiche und die Klosteranlage sind frei zugänglich. Die Weinberge am gegenüberliegenden Ufer der Saale verdankt die Region den Mönchen der Klöster in Saale-Unstrut, auch denen des Klosters Pforta. Sie bewirtschafteten unter anderen den nahegelegenen Köppelberg. Zudem ist das Klostergelände Heimat der 1543 gegründeten Landesschule Pforta, einem Internatsgymnasium des Landes Sachsen-Anhalt, das schon Berühmtheiten wie Nietzsche, Fichte oder Klopstock unterrichtete.

Extra-Tipp
Nehmen Sie sich noch ein Stück Saale-Unstrut mit nach Hause. In der Vinothek auf dem Kloster- und Schulgelände stehen Ihnen regionale Weine und Spezialitäten, auch vom Landesweingut Kloster Pforta, zur Auswahl.

Kloster Sankt Claren

Mitten im Herzen der Stadt Weißenfels steht der Gebäudekomplex des Klosters Sankt Claren, das auf das Jahr 1301 zurückgeht und damit als letztes der erwähnten Klöster in Saale-Unstrut errichtet wurde. Der Bürgerverein Sankt Claren füllt das Gebäude durch Veranstaltungen mit Leben. Öffentliche Besichtigungen geben Ihnen Einblicke in die wechselhafte Geschichte des Klosters St. Claren. Nach der Reformation entstand aus dem Kloster ab 1540 vorübergehend ein Frauenstift, bevor es 1664 erst eine Art Hochschule, das "Gymnasium illustre Augusteum" und ab 1837 das königliche Lehrerbildungs-Seminar wurde. Es folgten Nutzungen als Stadtmuseum, Bibliothek und sogar als Polizeidienststelle des Landkreises sowie der Stadt Weißenfels.

Kloster Petersberg

Schon von Weitem sichtbar thront das Kloster Petersberg auf einem Porphyrfelsen oberhalb der Saale. Ein Außenkonvent der Christusbruderschaft und ein kleiner Schwesternkonvent gestalten aktiv das Leben auf dem Petersberg gemäß dem Motto "Beten und Arbeiten". Das Kloster wurde 1124 vom wettinischen Grafen Dedo IV. gegründet und von seinem Bruder, dem Markgraf Konrad von Wettin, vollendet. Nachdem die Stiftskirche in Folge von Bränden in den Jahren 1199 und 1565 weitegehend zerstört war, folgten erst im 19. Jahrhundert Wiederaufbaumaßnahmen. Von touristischer und historischer Bedeutung ist das Kloster Petersberg vor allem wegen seiner dreischiffigen romanischen Basilika, die auf einem kreuzförmigen Grundriss gegründet ist. Heute kann die Klosteranlage von Einzelgästen ebenso besichtigt werden, wie von Gruppenreisenden.

Ruine des ehemaligen Zisterzienser-Nonnenklosters Stadtroda

Lauschen Sie in den Sommermonaten vor beeindruckender Kulisse Chorkonzerten oder sehen Sie sich eine Theateraufführung an. Das ist möglich in der ganzjährig geöffneten Klosterruine des ehemaligen Zisterzienser-Nonnenklosters in Stadtroda. Im Jahr 1160 errichteten die fränkischen Herren von Lobdeburg ein neues Hauskloster als Begräbnisstätte ihres Geschlechts und gründeten im Jahr 1240 das Kloster für Nonnen des Zisterzienserordens. Die Innenwand der Westseite zieren bis heute sechs Grabsteine. Im Rahmen der Reformation Thüringen wurde 1534 die Funktion als Kloster aufgegeben, doch die Ruine wird nun, wie viele andere Klöster in Saale-Unstrut, kulturell genutzt.

Schloss Goseck mit Klosterkirche und romanischer Krypta

Im Jahr 1085 spielten sich in Goseck dramatische Szenen ab: Pfalzgraf Friedrich III. von Sachsen wurde bei Zscheiplitz in einen Hinterhalt gelockt, grausam ermordet und schließlich in der Klosterkirche des Pfalzgrafensitzes Goseck begraben. Der ?Pfalzgrafenmord? gehört heute zu den bekanntesten Sagen in Saale-Unstrut.

Die Klosterkirche erfuhr über die Jahrhunderte ein wechselvolles Schicksal und gehört heute zur Kulturstiftung Sachsen-Anhalt. Herzstück des in den Jahren 2011 bis 2013 instandgesetzten prachtvollen Gotteshauses ist die einzigartige Ein-Stützen-Krypta aus dem 11. Jahrhundert. Die Dauerausstellung zeigt die Geschichte von Pfalzgrafenburg, Kloster und Schloss. Für Ihr leibliches Wohl sorgt die Schlossschänke.

Klosterkirche Zscheiplitz

Am Ortsrand von Zscheiplitz erhebt sich über den Kalksteinfelsen an der Unstrut die Klosterkirche Zscheiplitz aus dem späten 11. Jahrhundert. Von hier aus haben Sie einen weiten und herrlichen Ausblick über das Unstruttal mit seinen Weinbergen und auf die imposante Neuenburg in Freyburg. Lange war dieses Kloster in Saale-Unstrut dem Verfall überlassen, doch im Jahr 1985 übernahmen die Mitglieder des Vereins Klosterkirche Zscheiplitz – Klosterbrüder e.V. die Sanierung und erhielten die Klosterkirche Zscheiplitz, sodass Sie Ihnen zu Ostern und zwischen dem 01. Mai und dem 31. Oktober auch heute noch offensteht. Konzerte und Trauungen beleben diesen besonderen Ort.

Franziskanerkloster Zeitz

Einst verteilten sich drei Klöster auf das Stadtgebiet von Zeitz. Das einzige bis heute mit Kirche, Kreuzgang und Klausurgebäude erhaltene ist das Franziskanerkloster. Wegen seiner Kirche erlangte es eine besondere Bedeutung. Kein Geringerer als Martin Luther predigte hier am 22. Januar 1542 über "Die große Macht und Kraft des Wort Gottes". Seit 2017 werden archäologische Forschungsgrabungen durchgeführt, die bisher zahlreiche Fundamente, Gräber und Baustrukturen zu Tage gefördert haben.

Heute lädt Sie die Franziskanerklosterkirche Zeitz als Kulturkirche zu Ausstellungen, Konzerten und anderen Veranstaltungen ein. Zudem können Sie es für eigene Veranstaltungen bei der Stadtverwaltung reservieren.

Kloster Posa

Das letzte der Klöster in Saale-Unstrut, das wir Ihnen vorstellen möchten, ist das Kloster Posa in Zeitz. Das heute Kulturort, Bildungsstätte, Weinbau und Wohnort vereint. Es liegt umgeben von Streuobstwiesen idyllisch am Stadtrand von Zeitz und lädt Sie zu Unternehmungen vor allem kultureller Art ein. Das Benediktinerkloster wurde 1114 mit dem Bau einer hölzernen Kirche gegründet und wurde nach der Reformation überwiegend landwirtschaftlich genutzt. In der Mitte des 17. Jahrhunderts wurden Steine der Kirche für den Bau der Moritzburg in Zeitz abgetragen. Seit 2013 ist das Kloster Posa ein Ort für Kultur- und Bildungsangebote unterschiedlicher Art. Sie sind eingeladen, sich in der Umweltwerkstatt oder beim Siebdruck auszuprobieren, Konzerten oder Lesungen beizuwohnen und in der angrenzenden Weinklause einen Wein vom 1998 reaktivierten Weinberg zu verkosten.