Jedes Jahr warten großartige Orgelkonzerte in Saale-Unstrut auf zahlreiche Zuhörer. Die bekanntesten Konzertreihen drehen sich dabei um die bedeutenden Orgelinstrumente: die Hildebrandtorgel in der Stadtkirche St. Wenzel in Naumburg und die Ladegastorgel im Kaiserdom Merseburg.
Die Hildebrandt-Orgel in Naumburg zieht jedes Jahr Tausende von Besucherinnen und Besuchern aus aller Welt an. Fünf Konzertreihen mit weit über 100 Konzerten füllen die Konzertsaison rund um die Orgelkonzerte in Saale-Unstrut.
Die Hildebrandt-Orgel gilt als die einzig authentisch erhaltene große Orgel, die Johann Sebastian Bach 1746 gemeinsam mit Gottfried Silbermann abnahm. Er hat sie zudem maßgeblich mitkonzipiert. Bis heute ermöglicht sie uns eine musikalische Zeitreise und ein tiefes Eintauchen in Bachs Klangvorstellungen für seine Orgelmusik. Dieses Instrument macht Naumburg zu einem wichtigen Bachort.
Jedes Jahr pilgern weitaus mehr als 10.000 Besucher aus aller Welt in eines der Konzerte, unternehmen Orgelklassen aus Universitäten anderer Kontinente Studienreisen nach Naumburg und angesehene Bach-Interpreten gleich welchen Faches begeben sich in Naumburg an der Saale auf die Spurensuche nach Bachs Vermächtnis.
?Durch die Hildebrandt-Orgel kommen in Naumburg drei Dinge zusammen, die diesen Ort in Mitteldeutschland fast schon zu so etwas wie einem ?kulturellen Melting-Pot? werden lassen: Erstens kann eine jede und ein jeder durch den Klang dieses Instrumentes mit einem der größten Komponisten der Menschheitsgeschichte so direkt in Verbindung kommen wie vermutlich nirgendwo sonst auf der Welt; zweitens ist das Instrument von Beginn an auch als Geschenk des Stadtrates für seine Bürgerinnen und Bürger konzipiert ? die Hildebrandt-Orgel ist also im besten Sinne ein ?Bürgerinstrument?; drittens hat der Klangkosmos dieses Instrumentes eine solch magische Schönheit, dass er Menschen sofort in seinen Bann zieht ? unabhängig davon, ob sie je mit klassischer Musik oder gar mit Orgelmusik in Berührung gekommen sind.?
Wenzelsorganist Nicolas Berndt
Das diesjährige Programm-Motto lautet ?Bachs Beste: Eine Orgel für alle?. Der künstlerische Leiter, Wenzelsorganist Nicolas Berndt nimmt damit Bezug darauf, dass Bach mit der Hildebrandt-Orgel für die Nachwelt ein bedeutungsvolles klangliches Erbe in Naumburg hinterlassen hat.
1. Mai bis zum 30. Oktober 2023
Mi, Sa, So, Feiertag um 12 Uhr | 12.00 Uhr
30-minütiges Orgelkonzert mit anschließender Besichtigung des originalen Spieltisches
Eintritt: 5,00 ?, mit Besichtigung: 7,50 ?
Juli und August
Fr., 19.30 Uhr
Konzerte des ?Internationalen Orgelsommers?, Motto ?Bach & Romantik?
Eintritt: 12,00 ? bis 16,00 ?
22. bis zum 25. September
überregional bekanntes Musikfestival ?Hildebrandt-Tage? an verschiedenen Orten und Plätzen in Naumburg mit Open-Air-Veranstaltungen, sinfonischen Konzerten, Chormusik, einem der weltweit führenden acappella-Ensembles sowie Kinderkonzerten
Unter der Schirmherrschaft des Staats- und Kulturministers Rainer Robra bietet die Reihe ?Junge Talente?, gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt, zudem innerhalb der Mittagskonzerte ein regelmäßiges Podium für junge Organistinnen und Organisten aus dem In- und Ausland, die bei internationalen Wettbewerben bereits mit Preisen ausgezeichnet wurden.
Für Gruppen besteht die besondere Möglichkeit, die Hildebrandt-Orgel bei einer exklusiven Orgelpräsentation samt Vorspiel kennenzulernen. Die Gesamtdauer beträgt ca. 20 Minuten, davon 10 Minuten Orgelvorspiel. Die Anmeldung erfolgt über das Orgelbüro.
Die traditionsreichen Merseburger Orgeltage gehören zu den herausragenden Musikfesten in Sachsen-Anhalt und finden im Jahr 2023 zum 53. Mal statt. Das überregional bedeutende Musikfest feiert jedes Jahr die ?Königin der Instrumente? im Merseburger Kaiserdom und trägt damit zu der Ausgewogenheit an Orgelkonzerte in Saale-Unstrut bei.
Der Orgelbauer Friedrich Ladegast schenkte dem Kaiserdom Merseburg um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit seinem Instrument eine romantische Orgel von Weltgeltung. Sie inspirierte Franz Liszt zu seinen bedeutendsten Orgelwerken. Auch die Komponisten Julius Reubke und Max Reger schrieben für die Merseburger Domorgel berühmte Orgelwerke.
Unter dem Motto ?AppetitAnReger? würdigen die Orgeltage vom 9. bis 17. September 2023 das große und umfassende musikalische Schaffen Max Regers. Der Gewandhauschor zu Leipzig, die Rheinische Kantorei und das Kleine Konzert unter Leitung von Hermann Max, das Collegium Vocale Leipzig, die Staatskapelle Halle, die Merseburger Hofmusik und die Domkantorei Merseburg sind nur einige der Ensembles des diesjährigen Festivals.
9. September
Eröffnungskonzert
mit einem historischen Konzertprogramm des Organisten und Regerinterpreten Hermann Dettmer, welches dieser am 11. Mai 1902 im Merseburger Dom spielte.
15. September
Konzert im Kreuzgang
Werke Regers mit Lounge-Charakter
Auch das jüngere Publikum wird in einem eigenen Format an die Musik Regers herangeführt. Das Konzert richtet sich an musikalische Einsteiger der Altersstufen der 1. bis 6. Klasse. In dem kindergerecht moderierten Konzert wird die Merseburger Hofmusik unter der Leitung von Michael Schönheit das Publikum mit den Variationen über ein Thema von Mozart op. 132 für Orchester bekannt machen.
16. September
um 11.00 Uhr
Familienkonzert ?Hallo Mozart? mit dem beliebten KIKA-Moderator Malte Arkona
Dasselbe Werk Max Regers wird auch am Sonntag, dem 17. September im Abschlusskonzert der Orgeltage unter dem Titel ?Der sinfonische Reger? erklingen.
Wenn Sie noch mehr über die Musikwelt in Saale-Unstrut erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unseren Beitrag: Wie wäre es mit einer Musikreise durch Saale-Unstrut?
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