Parks und Gärten in Saale-Unstrut - eine Übersicht

Während Saale-Unstrut für seine mittelalterliche Burgen, prächtige Dome und jahrhundertealte Weinberge durchaus bekannt ist, wissen die wenigsten etwas über den reichen Schatz an historischen Gärten und Parkanlagen. Insgesamt 29 Parks und Gärten in Saale-Unstrut wollen wir Ihnen vorstellen. Vom kleinen Kapitelhausgarten bis hin zum weitläufigen Schlosspark ist alles dabei.

Gartenträume - historische Parks in Sachsen-Anhalt

Aus 1000 wurden 50 - so begann alles im Jahr 2000. Damals wählten Experten auf Initiative des Landes Sachsen-Anhalt die schönsten und bedeutsamsten Anlagen aus, die stellvertretend für alle anderen auf die bunte Vielfalt an Gartenträumen aufmerksam machen. Sie sind nun im touristisch-denkmalpflegerischen Netzwerk Gartenträume - historische Parks in Sachsen-Anhalt zusammengefasst. 9 der 50 Gartenträume finden Sie in Saale-Unstrut und jeder ist für sich einzigartig. 

Schlosspark Ostrau

Prächtige alte Bäume sind im Schlosspark Ostrau rings um das Barockschloss zu bewundern, darunter eine Fülle an Pflanzen aus fernen Ländern wie Ginkgo, Urweltmammutbaum, Sumpfzypresse und Kaukasische Flügelnuss. Um 1700 wurde der Park als Barockgarten mit Orangerie und Melonerie angelegt, bereits 60 Jahre später aber zu einem Landschaftspark nach englischem Vorbild mit Wassergräben und Teichen umgestaltet. Der später deutschlandweit geschätzte Gärtner Daniel August Schwarzkopf reiste dafür extra ins heutige Vereinigte Königreich, um mehr über den naturnahen Gartenbau zu erfahren.

Besitzer der 14 Hektar großen Anlage war über drei Jahrhunderte die Familie von Veltheim, welche die einstige Burg zum Renaissanceschloss und später zum heutigen Barockschloss umbauen ließ. Gedenksteine und Gräber erinnern an sie. Die stattlichen Parkbäume von heute sind vor allem dem Geologen Franz Wilhelm von Veltheim (1785–1839) zu verdanken.

Sehenswert ist der Schlosspark zwischen 15. Februar und 15. März, wenn tausende Winterlinge ihre Blüten öffnen. Der Verein Schloss Ostrau, der sich um den Erhalt der Anlage kümmert, bietet dann auch an den Wochenenden zwischen 13 und 18 Uhr Führungen durch das Schloss sowie den Park an. Der Park ist ganzjährig frei zugänglich, an Wochenenden und Feiertagen gibt es im Schloss-Café selbst gebackenen Kuchen und heiße Schokolade, im Winter einen hausgemachten Winterling-Punsch.

Schloss und Schlosspark Ostrau

Schlosspark Dieskau

Hieronymus von Dieskau erbaute das Schloss zur Zeit der Renaissance. Der 67 Hektar große Park entstand Ende des 18. Jahrhunderts in Zusammenarbeit von Carl Christoph von Hoffmann, der zu dieser Zeit Schlossherr in Dieskau war, und Gottlieb Schoch. Vorbild waren der Wörlitzer Park. Mit der weitläufigen Art der Landschaftsgestaltung band die Aue des Reidebachs geschickt mit ein, terrassenförmige Teiche wurden angelegt und Kanäle betonten gestalterische Elemente. Wege und Sitzplätze machten den Blick frei für viele reizvolle Aussichten hin zum Schloss sowie auf Kleinarchitekturen und auf Kunstwerke rings um den großen Mühlteich. Nach 1945 verwilderte der Park: Sichtachsen wuchsen zu, Teiche und Kanäle verlandeten, Baulichkeiten verfielen und wurden abgerissen.

Seit 1998 ist der Park wieder in guter Hand: Die Gemeinde Kabelsketal stellte mit Unterstützung des Fördervereins „Park Dieskau“ ausgewählte Teilbereiche wieder her. Für viele, teils seltene, heimische Pflanzen- und Tierarten, darunter etwa 90 Brutvogelarten, stellt der Park einen wertvollen Lebensraum dar. Der Förderverein ist sehr aktiv. Ab Mai werden regelmäßige Parkführungen organisiert, die jedes Mal ein anderes Thema beleuchten.

Kurpark Bad Lauchstädt

Wer durch die prächtige, spätbarocke Kuranlage mit Kursaal, Kolonnaden, Pavillons und Brunnen mit Sandsteinbalustrade in der Goethestadt Bad Lauchstädt spaziert, kann die Atmosphäre der Vergangenheit immer noch spüren. Der Dresdner Hof verlegte 1775 seine Sommerresidenz hierher und beauftragte den Stiftsbaumeister Johann Wilhelm Chryselius mit der Neugestaltung der Kuranlagen. Dadurch gewann Lauchstädt schnell den Ruf eines Luxus- und Modebades. Vom "Sächsischen Pyrmont" war die Rede. Das zog auch Größen wie Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller an. 1802 eröffnete Goethe ein modernes Theater von überregionaler Strahlkraft, dessen originale Bühnentechnik bis heute funktioniert und weiterhin genutzt wird. Der Kurbetrieb allerdings fand 1941 sein Ende. Blühende Beete, in Form geschnittene Hecken und Baumalleen prägen den östlichen Teil des Gartens. Der westliche Teil entlang des Flüsschens Laucha ist einem englischen Landschaftspark nachempfunden.

Extra- Tipp
Die Kuranlagen sind frei zugänglich. Führungen können ganzjährig ab fünf Personen gebucht werden. Wenn Sie aber schon einmal in Bad Lauchstädt sind, prüfen Sie bitte unbedingt den Spielplan des Goethe-Theaters und nehmen Sie an einer der Vorstellungen teil.

Schlossgarten Merseburg

Auch der Schlossgarten in Merseburg wurde zunächst als Barockgarten angelegt, später aber landschaftlich umgestaltet. Er befindet sich hinter dem weit über der Saale thronenden Dom-Schloss-Ensemble. Mitte des 17. Jahrhunderts ließ Herzog Christian I. von Sachsen-Anhalt einen barocken Lustgarten gestalten. Anfang des 18. Jahrhunderts ergänzte Bildhauer und Baumeister Michael Hoppenhaupt den Schlossgartensalon als Pavillon für Gartenfeste. Im 19. Jahrhundert wurde das Areal nach Plänen des bedeutenden Gartenkünstlers Peter Joseph Lenné zum Landschaftspark umgeformt. 1968 erfuhr der Garten eine Neugestaltung im formalen Stil.

Erlebnistipp
Der Schlossgarten Merseburg ist frei zugänglich. Er gehört zu den Parks und Gärten in Saale-Unstrut, in denen regelmäßig Veranstaltungen stattfinden. Ein Jahreshöhepunkt sind die Schlossgrabennächte im Sommer. Im Schlossgartensalon, der sich am nördlichen Ende der Anlage befindet, finden Ausstellungen und Konzerte statt.

Barockgarten und Landschaftspark Mücheln

Unweit des Geiseltalsees, der aus einer gefluteten Tagebaugrube neu entstand, befindet sich ein idyllisches Kleinod in Saale-Unstrut: Das Wasserschloss St. Ulrich, das einen terrassierten Barockgarten mit einem englischen Landschaftsgarten miteinander vereint.

Das Ungewöhnliche: Beide Anlagen entstanden zur gleichen Zeit um das Jahr 1720. Eine hohe Mauer aus Kalkbruchsteinen umgibt den Barockgarten. Sie ist bis heute erhalten geblieben und wurde originalgetreu wiederaufgebaut. Oberhalb des Terrassengartens steht ein Teehaus im klassizistischen Stil, das aufwendig saniert wurde. Der 10 Hektar große Landschaftspark beheimatet über 250 Jahre alte Bäume.

Der Park ist ganzjährig geöffnet, aber das Teehaus ist Privatgelände und nur an ausgewählten Tagen im Jahr zugänglich.

Kurpark Bad Dürrenberg

Im Zuge der Landesgartenschau 2024 erfuhr der Kurpark eine aufwendige Umgestaltung. Auch das Gradierwerk wurde umfassend saniert. Seit jeher war der Kurpark mit seinen gepflegten Blumenanlagen und Rasenflächen sowie den über 90-jährigen Palmen im Palmenhaus ein Anziehungspunkt. Bis heute vermittelt er, geprägt durch Europas größtes, zusammenhängendes Gradierwerk, das Flair des ehemaligen Kurbetriebes. Schon außerhalb des Parks ist das Gradierwerk beeindruckend. Überall liegt der salzige Geruch der Sole in der Luft. Ein Spaziergang entlang des Gradierwerks und ein Aufenthalt in der Kaltinhalierhalle sorgen dafür, dass Sie wieder Kraft tanken und Erholung finden.

Schlosspark Burgscheidungen

Nicht allen Parks und Gärten in Saale-Unstrut ist ein leuchtendes Bestehen vergönnt. Nach wechselvoller Geschichte und verschiedenen Eigentümern ist das Schicksal von Schloss und Park Burgscheidungen noch immer ungewiss. Derzeit ist die Anlage komplett geschlossen und nicht mehr zugänglich. Wann sich das ändern wird, ist leider unbekannt.

Den Schlosspark mit Terrassenhang und Grotte umgibt ein Kanal, der von der Unstrut gespeist wird. Elf große Figuren des Altenburger Bildhauers Joseph Blühme schmücken die Rasenböschungen des Terrassengartens. Der sich dem Hang anschließende, im Tal gelegene, ehemals barocke Lustgarten wurde Ende des 18. Jahrhunderts landschaftlich umgestaltet und beherbergt einen beeindruckenden Altbaumbestand.

Domgarten Naumburg

Der Domgarten am UNESCO-Welterbe Naumburger Dom ist erst seit 2011 wieder für die Allgemeinheit zugänglich. Zuvor wurde er aufwendig rekonstruiert und mit neuen gestalterischen Elementen versehen. Direkt an den frühgotischen Westchor schließt sich der etwa ein Hektar große Domgarten an. Alte Teichanlagen, Bastionen der mittelalterlichen Mauer sowie die Gärten der ehemaligen Domherrenhäuser wurden integriert. Modern gestaltet ist der "Garten des Naumburger Meisters". Hier können Sie die Pflanzen finden, die der unbekannte Naumburger Meister im Dom filigran in Stein meißelte.

Zugänglich ist der Domgarten im Rahmen der Öffnungszeiten des Naumburger Doms und mit gültiger Dom-Eintrittskarte. Während einiger Veranstaltungen, wie zum Beispiel während des Naumburger Meister Markts, kann er kostenfrei besichtigt werden. Wenn Sie mögen, buchen Sie gerne eine Führung durch den Domgarten. Informationen dazu erhalten Sie im Besucherservice des Naumburger Doms.

Schlosspark Zeitz

In Zeitz trifft Barock auf Moderne, denn das frühbarocke Schloss Moritzburg bildet mit dem gotischen Dom St. Peter und Paul, den Verteidigungsanlagen und dem abwechslungsreichen Schlosspark ein einzigartiges Gesamtkunstwerk. Im Sommer ist der Park voller Leben. Nicht nur die Insekten sind es, welche sich in den Blumenbeeten tummeln. Auch viele Kinder toben auf den modernen Spielplätzen und Spazierende schlendern durch den Rossner-Park. Doch dass der Schlosspark Zeitz für jeden attraktiv ist, zeigt, dass Sportbegeisterte auf dem Beachvolleyballfeld ein Turnier austragen oder sich an den Kletterrouten der Wallgrabenmauer üben können. Am Johannisteich lauschen Musikliebhaber Konzerten, während sich im Japanischen Garten Brautpaare das Ja-Wort geben.

Zur ersten Landesgartenschau Sachsen-Anhalts im Jahr 2004 wurden die historischen Gartenanlagen um das Schloss, das Mitte des 17. Jahrhunderts die Herzöge von Sachsen-Zeitz als Residenz erbauten, neugestaltet. Seitdem sind die Orangerie und das Badehaus wieder zu wahren Anziehungspunkten geworden. Der herzogliche Lustgarten verwandelte sich in ein Ensemble aus Themengärten, deren Beete die unterschiedlichen Tageszeiten widerspiegeln. Die Pflege der Gärten übernehmen engagierte und mit ihrer Stadt verbundene Paten.

Geöffnet hat der Schlosspark vom 30. März bis 31. Oktober. Der Besuch ist mit einer kleinen Gebühr verbunden. Parkführungen können in derTouristinformation der Stadt gebucht werden.

An heiligen Orten

Wenn wir von Parks und Gärten in Saale-Unstrut sprechen, dann meinen wir nicht nur die großen Anlagen. Gerade auch die kleineren haben ihren eigentümlichen Charme, vor allen wenn sie sich an Orten wie Klöstern und Kathedralen befinden.

Klostergarten Memleben

Der Klostergarten befindet sich südlich der Klosterkirche aus dem 13. Jahrhundert und besteht aus zwei Bereichen: Der auf das 19. Jahrhundert zurückgehende Landschaftsgarten soll vor allem der Erholung dienen, während sich der "Neue Klostergarten", der 2004-2005 angelegt wurde, an mittelalterlichen Gartenanlagen orientiert.

Zur ersten Landesgartenschau Sachsen-Anhalts im Jahr 2004 wurden die historischen Gartenanlagen um das Schloss, das Mitte des 17. Jahrhunderts die Herzöge von Sachsen-Zeitz als Residenz erbauten, neugestaltet. Seitdem sind die Orangerie und das Badehaus wieder zu wahren Anziehungspunkten geworden. Der herzogliche Lustgarten verwandelte sich in ein Ensemble aus Themengärten, deren Beete die unterschiedlichen Tageszeiten widerspiegeln. Die Pflege der Gärten übernehmen engagierte und mit ihrer Stadt verbundene Paten.

Der Klostergarten ist zu den regulären Öffnungszeiten des Museums Kloster und Kaiserpfalz Memleben geöffnet. Wenn Sie die Mitarbeitenden vor Ort befragen, wann der perfekte Zeitpunkt für einen Besuch ist, werden Sie folgende Antwort bekommen: Der Garten grünt und blüht in der Übergangszeit von Frühling zum Sommer in seiner größten Vielfalt und Schönheit.

Kapitelhausgarten Merseburg

Auf dem Gelände des Merseburger Doms versteckt sich ein wunderschöner kleiner Garten. Er schließt sich an das Kapitelhaus an und ist nach barockem Vorbild gestaltet. Von dem Terrassengarten aus haben Sie einen faszinierenden Blicke auf die Auenlandschaft der Saale bis hinüber zur romanische Neumarktkirche. Zu jeder Jahreszeiten herrscht hier eine besondere Atmosphäre. Zu finden sind hier Rosen, Lavendel und lange Sedumreihen. Dazwischen wachsen und gedeihen duftende Quittenbäume, die an den alten Obstgarten der Merseburger Domherren erinnern.
Mit einer gültigen Dom-Eintrittskarte ist der Kapitelhausgarten das gesamte Jahr über zugänglich. Ausnahmen bilden Frost bringende Wetterlagen.

Noch mehr Schloss- und Kurparks

Die Gärten und Parks in Saale-Unstrut sind eng mit unseren Schlössern und Gesundheitsorten verbunden. Die Herzöge holten zumeist namhafte Gartenarchitekte, um sich ihre Traumparks verwirklichen zu lassen. An den Kur- und Gesundheitsorten dienten die Grünanlagen eher der Erholung und Entspannung.

Gärten der Dornburger Schlösser

Die Dornburger Schlossgärten sind auf einem Gelände von circa vier Hektar verteilt und vereinen den Landschaftsgarten am Renaissanceschloss, den geometrisch gestalteten Garten vor dem Rokokoschloss sowie den Obst- und Grasegarten am Alten Schloss. Seit dem 18. Jahrhundert wurden die Gärten nach und nach zu dem, was sie heute sind. Das Ensemble war bereits im 19. Jahrhundert äußerst beliebt, vor allem als Sommerresidenz der Großherzöge von Sachsen­-Weimar-Eisenach. Damals verband der Hofgärtner Carl August Christian Sckell die vormaligen Einzelgärten zu einem Ensemble. Auch Johann Wolfgang von Goethe konnte sich dem Charme nicht entziehen.

Die schroffen Felsen zur Saale hinunter, auf denen die Schlösser errichtet wurden, wandelten sich ab 1736 von reinen Steilhängen in Weinberge. Später gaben den Gärten der Eschengang, der Teeplatz mit den "Acacien", der Rosenlaubengang und zahlreiche Rosenspaliere inklusive der geschlängelten Wege, Gehölzgruppen und Blumenbeeten immer mehr ihr heutiges Aussehen.
Die Schlossgärten sind ganzjährig von 9 Uhr bis Sonnenuntergang geöffnet. Sie können sich auf dem Gelände frei bewegen und die Pflanzenvielfalt und Gartengestaltung zu jeder Jahreszeit genießen.

Kurpark Bad Sulza

So einen weitläufigen und wunderschönen Kurpark im Stil eines englischen Landschaftsparks haben Sie in dem kleinen Ort Bad Sulza sicherlich nicht vermutet: Auf 4,5 Hektar verteilen sich verträumte Ecken, blühende Beete und schattige Bänke. Die Musikmuschel dient der Unterhaltung und wird für Kurkonzerte und Veranstaltungen genutzt. Direkt in Sichtweite davon befindet sich die Trinkhalle, in der Sie die Bad Sulzaer Sole einmal verkosten oder bei einem längeren Aufenthalt des Kurortes für eine Trinkkur nutzen können. Sogar eine Luthereiche gibt es hier. Sie wurde anlässlich des 400. Geburtstags Martin Luthers 1883 gepflanzt und steht bis heute. Ein beliebter Anziehungspunkt ist der Schwanenteich, an dem zu jedem Tag reichlich tierische Besucher zu Gast sind.

Den Kurpark erschließen Sie sich am besten während eines Spazierganges ab dem Gradierwerk Louise. Er ist ganzjährig frei zugänglich. Statten Sie bitte auch der Tourist-Information einen Besuch ab. Sie ist ganz modern eingerichtet, wird Ihnen die Weinregion Saale-Unstrut näherbringen, vermittelt Wissenswertes zur Sole und lädt dazu ein, regionale Produkte wie Sole-Bonbons, Sole-Marmelade und natürlich den Wein zu probieren.

Extra-Tipp: Auerworld-Palast in Auerstedt
Wie eindrucksvoll grüne Architektur sein kann, können Sie auch in Auerstedt in der Nähe von Bad Sulza erleben. Hier befindet sich der größte lebende Weidenbau der Welt. Der futuristische Auerworldpalast wurde 1998 von 300 Freiwilligen aus aller Welt unter Leitung des Schweizer Architekten Marcel Kalberer und der Gruppe Sanfte Strukturen errichtet.

Kurpark Bad Kösen

Der Kurpark in Bad Kösen befindet sich gleich neben dem Bahnhof und wird durch die Saale zweigeteilt, aber durch einen Wanderweg und eine kleine Personenfähre wieder miteinander verbunden. Die Pläne für die Anlage stammen vom Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné (1780-1866), der auch Generaldirektor der königlich-preußischen Gärten war. 

Im Unteren Kurpark können Sie entspannt die verschlungenen Wege entlangspazieren und dabei einiges entdecken wie z.B. die ehemalige medizinische Badeanstalt, das Kneipp-Tretbecken, den Schwanenteich und die historische Sole-Trinkhalle. Ein kleiner Tierpark begeistert die Jüngsten. Direkt am Schwanenteich befindet sich das Kurmittelzentrum "kösalina", das der Behandlung und Prävention von Atemwegserkrankungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates dient und mit einem Sole-Thermal-Bewegungsbecken, einer Salzgrotte und einem Saunabereich ausgestattet ist.

Die kleine Querseilfähre zur Loreleypromenade am anderen Saaleufer wird während der Sommermonate betrieben. Anschießend erwartet Sie ein Anstieg hinauf zum Oberen Kurpark mit Gradierwerk und Freiluftinhalatorium, Aussichtspunkten und einer Konzertmuschel, in der im Sommer Kurkonzerte stattfinden.

Erlebnistipp
Besonders eindrucksvoll ist im April die Magnolienblüte. Außerdem startet vom Anleger am Unteren Kurpark das Schiff, das Sie zur Rudelsburg und wieder zurück bringt. Circa 30 Minuten dauert eine Fahrstrecke. Sie sollten jedoch gut zu Fuß sein, wenn Sie den Aufstieg vom Anleger bis zur Burg wagen.

Kurpark Bad Klosterlausnitz

Der Kurpark in Bad Klosterlausnitz ist direkt an das Kurmittelhaus und die Kurklinik angeschlossen. Bei einem Spaziergang können Sie einen Kräutergarten, die Vogelvoliere und einen Teich entdecken. Wer auch beim Spazierengehen etwas für seine Gesundheit tun möchte, bewältigt am besten ein- oder mehrmals den Fußfühl-Parcours. Die kleinen Gäste freuen sich sicherlich über den Kinderspielplatz und das Freiluft-Schachfeld. Auch ein Heidegarten mit Sonnendeck, ein Kneipp-Tretbecken, ein kleiner Fitnesspark sowie mehrere Wasserspiele sorgen für Abwechslung. Wie schon in Bad Sulza, wartet auch in Bad Klosterlausnitz eine Parkbühne darauf, bespielt zu werden. In der Sommersaison sorgen Konzerte und Veranstaltungen für Unterhaltung.

Köstritzer Park und Dahlienzentrum

Früher Schlosspark im Stil eines barocken Lustgartens, heute englischer Landschaftspark - so hat sich der Köstritzer Park bereits im 18. Jahrhundert gewandelt. Davon erhalten sind bis heute die Parkteiche, eine Burgbrücke und der "Amalienstein" sowie ein kleiner klassizistischer Rundtempel. Die jüngeren Gäste werden das kleine Tiergehege lieben.

Heute ist Bad Köstritz eher für das Schwarzbier bekannt. Blumenfans jedoch kennen bestimmt die bunte Seite von Bad Köstritz: das Dahlienzentrum. Seit über 200 Jahren ist Bad Köstritz ein Ort der Blumen und der Gärtnereien. In der Nähe des Parks befindet sich das Dahlienzentrum mit dem Deutschen Dahlien-Archiv, einer Dauer-Ausstellung und dem Lehr- und Schaugarten. Jährlich im September lockt das Dahlienfest Gäste in die Stadt.

Schlossgarten Eisenberg

Der Eisenberger Schlosspark ist ein herausragendes Denkmal der Gartenkunst in Thüringen und steht als historische Gartenanlage unter Denkmalschutz. Sie finden ihn am Rand der historischen Altstadt, direkt angrenzend an das Ensemble der Schlossanlage Christiansburg, das heute vom Landratsamt genutzt wird. Geprägt ist die Gartenanlage von der Architektur und der Gartenkunst verschiedener Epochen seit dem 17. Jahrhundert. Ein Juwel ist der mindestens 300 Jahre alte Bogengarten, der in seinen Grundelementen bis heute erhalten ist. Auch der im 19. Jahrhundert angelegte Baumgarten fasziniert die Besuchenden, der gemeinsam mit dem Pavillon im Kräutergarten typisch für die klassizistische Gartenarchitektur ist.

Bei einem Spaziergang durch die verschiedenen Bereiche lässt sich noch viel mehr entdecken: Mehrere Sichtbeziehungen und Ausblicke beziehen die umgebende Landschaft in die Gartengestaltung mit ein und erweitern den Park optisch.
Sie können den Schlosspark ganzjährig besuchen. Nur beim Kräutergarten gibt es saisonbedingte Einschränkungen.

Extra-Tipp: Schlosskirche und Tierpark
Wenn Sie schon einmal vor Ort sind, schauen Sie bitte unbedingt in die Schlosskirche. Mit ihren Stuckaturen und Gemälden gehört sie zu den schönsten barocken Kirchen Thüringens. Fußläufig können Sie zudem einen kleinen Tierpark erreichen. Wenn Sie also mit Kind und Kegel unterwegs sind, schaffen die Tiere eine willkommene Abwechslung.

Parkanlage Schloss Kochberg

Die Parkanlage von Schloss Kochberg ist eng mit den berühmten Namen Johann Wolfgang von Goethe und Charlotte von Stein verbunden. Charlotte von Stein hatte hier ihren Landsitz, so dass sie oft gemeinsam mit Goethe durch die Anlage schlendern konnte. Wer Schloss Kochberg besucht, kommt der Beziehung der beiden also unglaublich nah.

Doch auch ohne die berühmten Namen ist der Park ein Kleinod unter den Gartenanlagen. Der großartige, etwa sechs Hektar große Landschaftspark ist ein Idyll. Die Familie von Stein hat vom 18. bis ins 19. Jahrhundert hinein für seine Pflege und Entwicklung gesorgt. Prächtige alte Bäume säumen verschlungene Wege und führen zu verwunschenen Orten, wie beispielsweise einer Turmruine oder einer Lustgrotte. Eine Wasserrinne, die ihren Ursprung in einem Badeteich mit Badehäuschen hat, verläuft durch das gesamte Gelände.

Verpassen sollten Sie auch nicht das Herz- und außergewöhnliche Schmuckstück des Parks: das Blumentheater. Beete, Blumen und Buchsbaum ergeben formvollendete Motive, die in ihrer Farbgebung dem Farbkreis Goethes folgen. Wenn Sie die Blumentreppe zum Leinwandhäuschen hinauflaufen, haben Sie den besten Blick zurück auf das Farbenspiel der Natur.

Extra-Tipp
Schauen Sie doch bitte auch auf den aktuellen Spielplan des Liebhabertheaters Schloss Kochberg. Der Besuch einer Vorstellung wird ein krönender Abschluss Ihres Besuches sein.

Wo es weiter grünt und blüht ...

Bei Parks und Gärten in Saale-Unstrut fallen uns zumeist eher die repräsentativen, von bedeutenden Gartenlandschaftsgestaltern angelegten Grünanlagen ein. Doch auch Volksparks und oder der Botanische Garten sind beliebte Aufenthaltsorte für uns Menschen, die sich nach dem lebendigen Grün sehnen.

Jena Paradies im Volkspark Oberaue

Sie suchen den kürzesten Weg ins Paradies? Dann fahren Sie bitte unbedingt nach Jena, denn Sie finden das Paradies mitten in Jenas Stadtzentrum. Es ist die grüne Oase und "Spiel"-Platz für Jung und Alt, denn das aus drei großzügig aneinander liegenden Grünflächen bestehende Naturschutzgebiet ist ein Ort für Sport, Spiel und Entspannung.

Seit 2002 ist der Jena Paradies Park sogar als Kulturdenkmal eingestuft. Die Anlage besteht aus den Grünflächen Rasenmühleninsel, Paradies und Oberaue. In den 1970er Jahren entstanden neue Parkarchitekturen wie das Glashaus und die Kegelbahn, die heute als längste überdachte Picknick-Bank Jenas genutzt wird. Neben einem großen Kinderspielplatz, einer Slackline-Anlage und einem Skate-Park finden Sie überdachte Sitzgelegenheiten und Tische für Picknick oder sonstiges geselliges Beisammensein.

Die Anlagen können Sie das gesamte Jahr über besuchen und Ihrem Verlangen nach aktiver Betätigung an der frischen Luft nachgehen. Zeitliche Einschränkungen gibt es nur für die Nutzung des Skateparks und der Slackline-Anlage.

Drackendorfer Park

Im 19. Jahrhundert beschäftigten sich viele Menschen mit dem Thema der Landschaftsgestaltung und das hatte an vielen Stellen Auswirkungen auf die Parks und Gärten in Saale-Unstrut. So ließ auch der Besitzer des Gutes Drackendorf Freiherr von Ziegesar seinen Park als englischen Landschaftsgarten umgestalten. Goethe adelte diese Bemühungen mit zahlreichen Besuchen, wobei die jüngste Tochter des Freiherrn ein weiterer Grund für seine Besuche gewesen sein mögen.

Architektonischer Blickfang ist ein kleiner, 1853/54 im alt-römischen Stil errichteter Teepavillon. Zwei majestätische Eichen, gepflanzt im 19. Jahrhundert von adligen Sprösslingen des Hauses Sachsen-Weimar-Eisenach, spenden heute ausreichend Schatten an sonnigen Tagen.

Extra-Tipp
Direkt am Park "blüht" die Blaue Blume. Das Sehnsuchtsmotiv der Romantik markiert einen Wanderweg, der Friedrich von Hardenberg (Novalis) vom nahen elterlichen Gut in Schlöben über Drackendorf nach Jena führte.

Botanischer Garten Jena

Der botanische Garten in Jena liegt im Zentrum der Stadt und ist eine Einrichtung der Friedrich-Schiller-Universität. Ein botanisches Paradies auf nur 4,5 Hektar Fläche. Die Gewächshäuser und Freiflächen beherbergen rund 10.000 verschiedene Pflanzenarten: Von Kakteen über tropische Pflanzen bis hin zu Laub- und Nadelgewächsen wird alles geboten. Zudem sind die Gewächshäuser und Außenanlagen so aufgebaut, dass das Portfolio aus Formen, Farben und Düften am besten zur Geltung kommt.

Der Botanische Garten Jena ist ganzjährig täglich (außer am 24. und 31. Dezember) geöffnet. Bitte beachten Sie, dass Ihr Besuch mit einem Eintrittsgeld verbunden ist.

Plastik-Park in der Gartenstadt Leuna

Wenn Sie an Leuna denken, denken Sie sicherlich nicht sofort daran, dass Sie hier ein Beispiel für die Parks und Gärten in Saale-Unstrut finden werden - trotzdem ist es so. Der Park mit Plastiken liegt idyllisch am Saalehang in der Gartenstadt Leuna direkt am Saaleradweg. 31 Plastiken und Reliefs aus dem Bestand des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) entstanden zwischen 1947 und 1967 und können in der gepflegten Parkanlage mit ausgedehnten Rasenflächen und beschildertem Baumbestand besichtigt werden. Einen Plan zur Parkanlage, den Kunstwerken und dem beschilderten Baumpfad hält die Stadtinformation im Gesundheitszentrum in der Rudolf-Breitscheid-Straße 18 bereit.

An allen Ausstellungsstücken ist ein QR-Code angebracht, über den Sie kurze Videos zum Kunstwerk und Künstler abrufen können. Einen Überblick über den Park bieten zwei Übersichtstafeln an den Eingängen zur Anlage. Wer lieber per GPS-Navigation unterwegs ist, kann sich über die Funktion "Wo bin ich?" ganz einfach auch ohne extra App am Kunstwerk lokalisieren lassen und auf die gleichen Informationen zurückgreifen. Auch an Kinder ist gedacht: ein Spielplatz und Fitnessgeräte laden zum Spielen und Verweilen ein.

Extra-Tipp
Besuchen Sie den Park schon einmal virtuell! Panoramaaufnahmen und Luftbilder vermitteln Ein- und Überblicke über die Parkanlage. Im Lageplan sind die Standorte der 31 Plastiken und Reliefs zu sehen und können direkt angeklickt werden. Mit dem Klick gelangen Sie direkt vor das Kunstwerk, von wo aus Sie ein Video zur ausgewählten Plastik starten können.

Jagdresidenz Hummelshain

Der ungewöhnliche Wald- und Wildreichtum lockte einst Kurfürsten, Herzöge und sogar Kaiser Wilhelm II. nach Hummelshain. Die gesunde Luft, die beiden Schlösser sowie die Park- und Jagdanlagen machten die Faszination für einen Aufenthalt in Hummelshain aus. Heute gehört die Jagdresidenz, bestehend aus Altem und Neuem Jagdschloss und dem Schlosspark zu den Geheimtipps in Saale-Unstrut.

Der Schlosspark entstand ab 1830 aus dem vormaligen Hetzgarten, einer Jagdanlage der Herzöge von Sachsen-Gotha-Altenburg und ist als Landschaftspark von der deutschen Gartenkunst im späten Landschaftsstil des 19. Jahrhunderts geprägt. Er ist heute zwar Privatgelände, aber im Rahmen von regelmäßigen Öffnungszeiten zugänglich: April bis Oktober täglich in der Zeit von 10.00 bis 18.00 Uhr, November bis März täglich zwischen 10.00 bis 16.00 Uhr.

Kleine, aber feine Parks und Gärten in Saale-Unstrut

Novalisgarten Weißenfels

Der Garten, der sich an die Novalis-Gedenkstätte anschließt, ist bekannt für seine Novalisrose, eine lavendelblaue Beetrose. Garten und Gedenkstätte erinnern an das Leben und Werk des Romantikers Novalis, mit bürgerlichen Namen Friedrich von Hardenberg.

Südpark Merseburg

Der Südpark in Merseburg ist das grüne Herz der Stadt und beliebtes Ausflugsziel bei den Einheimischen. Neben einem Kinderspielplatz mit Kletteranlage für die jüngeren Besuchenden, wird für Jugendliche beispielsweise eine Streetballanlage geboten. Hauptattraktion des Südparkes ist aber der Heimattierpark mit rund 300 Tieren.

Extra-Tipp
Unweit des Südparks gelegen und mit einem Spaziergang leicht erreichbar, befinden sich die Grünanlagen des Vorderen und Hinteren Gotthardteiches mit einem Rosengarten, der sich bis in den Südpark zieht.

Griesbachgarten in Jena

Gleich neben dem Planetarium in Jena finden Sie das Griesbachsche Gartenhaus. Im frühen 19. Jahrhundert war es Sommerresidenz des Jenaer Theologieprofessoren Jakob Griesbach (1745-1812) und bereits damals so idyllisch, dass er zu einem beliebten Anziehungspunkt für viele Persönlichkeiten mutierte. Zum Gartenhaus gehört ein groß angelegter, englischer Garten, der bei den Einheimischen auch Prinzessinnengarten genannt wird. Warum? Weil einst die Großherzogin Maria Pavlovna und ihre Töchter die Anlage mit einem längeren Aufenthalt adelten. Das Gartenhaus wird heute von der Friedrich-Schiller-Universität genutzt, der Park aber ist frei zugänglich.

Schillers Garten

Friedrich Schiller war von Jena sehr begeistert. Wie sonst ist zu erklären, dass er sich hier zehn Jahre lang immer wieder aufhielt, länger als sonst nirgendwo? Sein Gartenhaus ist immer noch als öffentlicher Erinnerungsort erhalten - und mit ihm der dazugehörige Garten, der nach historischen Vorlagen rekonstruiert werden konnte. Im Schiller-Garten stehen heute so viele Denkmale von ihm wie an kaum einem anderen Ort in Deutschland. Sicherlich auch, weil er an diesem harmonischen Ort zahlreiche Balladen und große Teile berühmter Dramen zu Papier brachte. Sein Gartenhaus kann besichtigt werden. Der Garten mit Gartenzinne und Küchenhäuschen ist ebenfalls regelmäßig zugänglich. Nicht verpassen sollten Sie den alte ovalen Steintisch: Hier sollen Schiller und Goethe oft gemeinsam gesessen und Ideen ausgetauscht haben. Spüren Sie die dichterische Aura?

Martzschpark Lützen

Karl Louis Martzsch (1830-1897), nach dem der Park in Lützen benannt wurde, war ein ehemaliger Gutsbesitzer aus Treben und kinderlos. Seine freundschaftliche Beziehung zum damaligen Bürgermeister veranlasste ihn dazu, das Gelände der Stadt Lützen zu stiften.
Heute ist der Martzschpark ein beliebtes Ausflugsziel für Familien, denn ein Tierpark und ein Kletterwald sorgen für Abwechslung.

Bürgergarten Naumburg

Der Naumburger Bürgergarten ist eine rund 20 Hektar große Parkanlage am südlichen Stadtrand von Naumburg. Schon immer war sie als Volkspark angedacht. Ende des 18. Jahrhunderts angelegt, bekam sie zu Beginn des 19. Jahrhunderts den heutigen Namen. Aufgrund seiner Lage bergaufwärts sind die verschiedenen Bereiche terrassenförmig angelegt.

Je nachdem, wann welcher Bereich entstand, unterscheiden sich Stil und Aufbau. Das Gelände ist so offen gestaltet, dass es fast nahtlos in die umgebende Landschaft übergeht. Auf dem Weg durch die Parkanlage begegnen Sie Skulpturen und Gedenksteinen aus verschiedenen Jahrhunderten. Besonders malerisch ist der Rosengarten, der wie ein Rondell angelegt ist und sich nicht weit des Ausflugslokals "Zum Bürgergarten" befindet. Auch Turnvater Jahn hat hier seine Spuren hinterlassen, auch wenn an den 1845 eingerichteten Turnplatz heute nur noch ein Gedenkstein erinnert.