Eingebettet in die kontrastreiche Landschaft, zwischen schroff aufspringenden Felsen und dem Rodafluss offen-bart sich das liebenswerte Stadtroda. Hier, auf der Saale-Elsterplatte, beginnt das Thüringer Holzland, für das Stadtroda das Eingangstor bildet. Noch zur Jahrhundertwende waren zwei Drittel des Holzlandes mit Wald be-setzt, welche das Fundament für die Lebensweise der Bevölkerung mit ihrem bodenständigen Holzhandwerk bildete.
Doch Stadtroda ist auch über die Holzkunst hinaus eine Stadt des Handwerks. Das barocke Schloss, die Stadtkirche St. Salvator und die Sandstein-Ruine der Klosterkirche, welche zu den größten Klosterruinen in Thüringen zählt, sind nur eine Auswahl des kostbaren architektonischen Erbes.
Hinter dem denkmalgeschützten Roten Tor verbirgt sich obendrein noch eine ulkige Überlieferung: Im Jahre 1450, zwischen dem damals noch eigenständigen Kloster Roda und dem Stadtrat Rodas, kam es zu einem Streit über Bierbraurechte. Der Propst des Klosters rief den Grafen Heinrich von Gera zur Hilfe. Roda verschloss die Tore der Stadt vor den anrückenden Truppen.
Da es keinen Riegel für das Rote Tor gab, wurde dieser durch eine Möhre ersetzt. In der folgenden Nacht fraß die Ziege des Schneiders sie auf. So drang der Feind in die Stadt ein und Roda verlor den Krieg. An den Bürgern Rodas blieb der Spottname ?Rodsche Möhrenschaber? haften. Das Wappen der Stadt, das heute drei rote Türme enthält, soll ursprünglich aus drei Möhren bestanden haben.
Neben den geführten Stadtrundgängen, auf denen man diesen und weiteren Geschichten lauschen kann, gibt es noch einen anderen spannenden Weg für Kunst- und Kulturbegeisterte: Auf dem 4,5 km langen Skulpturenweg überraschen Kunstwerke aus dem Jahr 1984 bis heute. Harmonisch fließen öffentlicher Raum, pittoreske Landschaft, Erholungsweg und etablierte Kunst ineinander und entzücken auf ca. 100 Gehminuten.
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