Dort, wo die Orla in die Saale mündet, direkt an der Bahnlinie Berlin-München, liegt das Städtchen Orlamünde, auf halber Strecke zwischen Jena und Rudolstadt.

Orlamünde ist in zwei Teile gegliedert. Die Unterstadt, im Volksmund Nachhausen genannt, liegt an der Bundestraße B 88. 70 m oberhalb der Mündung der Orla in die Saale liegt die Oberstadt auf einem langgestreckten Buntsandsteinsattel. Wegen seiner erhöhten Lage wird Orlamünde (Oberstadt) auch das "Thüringer Bethlehem" genannt.

Durch die Lage am Schnittpunkt zweier Straßen und im Schutz einer 1115 erwähnten Burg erlebte die Stadt im Mittelalter eine Blütezeit. Markt-, Münz- und Braurechte sind bereits 1194 belegt, das Stadtrecht wurde um 1344 verliehen. Die weithin sichtbare Kemenate ist der Rest der mittelalterlichen Burganlage, die über 300 Jahre lang (um 1040 bis 1344) Sitz der Grafen von Orlamünde war. Im deutschen Sagenschatz ist Orlamünde mit der Legende der „Weißen Frau von Orlamünde“ bekannt und wird sogar in Theodor Fontanes „Effi Briest“ erwähnt.

Mit etwa 1.100 Einwohnern ist Orlamünde eine der kleinsten, aber reizvollsten Städte Thüringens, in der alte Traditionen noch gepflegt werden. Zu erwähnen sind: Die Winteraustreibung mit dem Strohbären, Flurprozession, Burgfest, Kirmes und seit 1996 auch das Burgfest mit Mittelaltermarkt am Fuße der Kemenate.

Die hochgebaute Stadt mit ihrem historischen Stadtkern, dem oberen Tor, den Resten des ehemaligen Wilhelmitenklosters und der 1194 vom Mainzer Erzbischof geweihten Marienkirche bietet dem Besucher nicht nur kulturhistorische Denkmäler, sondern auch einen herrlichen Blick auf das Saale- und Orla-Tal. Ca. 40 km gut markierte Wanderwege, in der noch unberührten Natur in und um Orlamünde, laden zu ausgedehnten Wanderungen ein.

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Orlamünde
07768 Orlamünde