Das Weißenfelser Fürstenhaus spiegelt die Formsprache des Barock wider.
Das Weißenfelser Fürstenhaus wurde ab 1673 im Auftrag des Herzogs August von Sachsen-Weißenfels von Johann Moritz Richter, dem Baumeister des Schlosses Neu-Augustusburg, erbaut. Es diente vorwiegend als Dienst- und Wohnsitz besonders hochgestellter Hofbeamter. Das Gebäude erstreckt sich über zweieinhalb Geschosse und drei Flügel. Die repräsentative Fassade ist durch verschiedene Schmuckelemente verziert und strukturiert. So zum Beispiel durch Pfeiler, einen erkerartigen Vorsprung in der Gebäudemitte sowie ein seitliches Durchgangsportal. Über diesem befinden sich Figuren, die Minerva und Merkur darstellen.
Im Innern des Fürstenhauses finden sich zahlreiche Stuckverzierungen. Besonders reich ausgeschmückt ist der Mittelsaal des ersten Obergeschosses. Hier befindet sich eine Neun-Felder-Decke, die um 1680 nach dem Vorbild der Decke im Banqueting House des Londoner Whitehall Palace gestaltet wurde. Im Zentrum der Decke befindet sich eine gemalte Darstellung Herkules’ als Gebieter über Krieg und Frieden. In den übrigen Feldern finden sich Darstellungen der vier Jahreszeiten und der vier Elemente. Die floralen und ornamentalen Stuckarbeiten der Decke und der Wandgliederung stammen vermutlich von Giovanni Caroveri.
Nach dem Aussterben der Herzogslinie Sachsen-Weißenfels wurde das Haus vielseitig genutzt, so auch nebst der anschließenden Gebäude als Seidenfabrik. Heute beherbergt es das Weißenfelser Standesamt, welches unter die 10 schönsten in ganz Deutschlands gewählt wurde. Im Erdgeschoss befindet sich ein Restaurant.
Erwachsene | 30 € |
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